Ergebnisse der Asset-Liability-Management-Studie für Weiterentwicklungsszenarien

Die Rendite des PKS-Anlagebestandes ist mit 4,9 Prozent zwar erfreulich, ist sie aber auch nachhaltig? Der Stiftungsrat der PKS wird die Ergebnisse der Asset-Liability-Management-Studie für Weiterentwicklungsszenarien nutzen und «Nachhaltigkeit» als Kriterium bei der Ausschreibung von Vermögensverwaltungsmandaten berücksichtigen. Der Stiftungsrat beschliesst, die Meldefrist für einen Kapitalbezug ab 2018 von sechs Monaten auf einen Monat zu kürzen.

 

Ergebnisse der ALM-Studie

Es zählt zu den wichtigen Aufgaben einer Pensionskasse, regelmässig eine so genannte ALM-Studie durchführen zu lassen. Eine ALM-Studie – ALM steht für Asset Liability Management – hat zum Ziel, die mittel- und langfristige Übereinstimmung zwischen den Vermögensanlagen und den Vorsorgeverpflichtungen zu überprüfen. Dieses Mal wurde die spezialisierte Beratungsfirma C-ALM AG damit beauftragt, welche die Ergebnisse der Studie an der letzten Stiftungsratssitzung vorgestellt hat.

In der Studie wurde die voraussichtliche Bestandsentwicklung der PKS unter die Lupe genommen. Es ist absehbar, dass sich die Zunahme der Anzahl Rentenbezüger bei etwa gleichbleibender Anzahl Aktivversicherten fortsetzen wird. Im Fachjargon heisst es, dass die PKS eine reifere Kasse wird. Mit dieser Entwicklung werden auch die Geldströme beeinflusst: Statt positive Cashflows – was bedeutet, dass die Summe der einkassierten Beiträge die Summe der ausbezahlten Renten übersteigt – wird die PKS bald negative Cashflows ausweisen. Auch wenn es der Zweck einer Pensionskasse ist, Altersrenten auszurichten, wird die Anlagetätigkeit mit dieser Entwicklung Schritt halten müssen. Ferner wird die laufende Liquiditätsplanung noch zusätzlich an Bedeutung gewinnen.

Die PKS habe sich trotz einer heute noch ausgeglichenen finanziellen Ausgangslage auf schwierigere Zeiten einzustellen, so die Kernaussage von C-ALM. Die gegenwärtigen Zinsen sind extrem tief und dürften noch länger auf diesem Niveau verharren. Mit einer von durchschnittlich zwei Prozent erwarteten Rendite lassen sich die Zinskosten der Leistungspläne von durchschnittlich drei Prozent nicht vollkommen decken. Ohne Gegensteuer wird sich die Entwicklung zwangsläufig mittel- bis langfristig auf die finanzielle Stabilität der PKS niederschlagen. Gegensteuer heisst in diesem Fall, entweder höhere Risiken in der Anlagestrategie einzugehen oder die Leistungen zu überprüfen.

Der Stiftungsrat nimmt seine Verantwortung wahr und will nun die Ergebnisse der ALM-Studie für Weiterentwicklungsszenarien nutzen. In einem ersten Schritt hat der Rat die Anlagekommission beauftragt, die gegenwärtige Anlagestrategie zu analysieren und Anpassungsvorschläge zu erarbeiten.

Performance – Weiterhin von den Aktienmärkten getragen

Bis Ende August erzielte die PKS mit ihren Vermögensanlagen eine Netto-Rendite von 4,9 Prozent. Die Obligationen wiesen gegenüber dem Stand im Frühling eine flache Kurve aus und warfen insgesamt eine leicht positive Rendite von rund ein Prozent ab. Die Aktienmärkte entwickelten sich sehr günstig, insbesondere in der Schweiz (+13,6 Prozent) und in den Schwellenländern (+20,9 Prozent), gefolgt vom Auslandssegment (+7,2 Prozent). Die Sparte Immobilien verhielt sich ebenfalls erfreulich, und zwar mit einer positiven Entwicklung von über sechs Prozent. Negative Ergebnisse lieferte lediglich die Sparte der Rohstoffe mit einem Buchverlust von 5,5%.

Diese Ergebnisse sind zwar erfreulich, sind sie – insbesondere die Aktienkurssteigungen – aber auch nachhaltig? An der Zinslandschaft hat sich seit Anfang des Jahres nichts geändert. Um den am 31. Dezember 2016 ausgewiesenen Deckungsgrad von 102,5 Prozent zu halten, braucht die PKS über das ganze Jahr 2017 eine Rendite von rund 3,5 Prozent.

Nachhaltigkeit in der Anlagetätigkeit

Der Stiftungsrat hat die Arbeiten im Bereich der Nachhaltigkeit fortgeführt. Er beabsichtigt, der Nachhaltigkeit in der Anlagetätigkeit eine noch grössere Beachtung zu schenken: Neben der seit längerem ausgeübten Aktionärsstimmrechte und Investitionen in Mikrofinanz-Anlagen sieht der Stiftungsrat vor, fortan «Nachhaltigkeit» als weiteres Entscheidungselement bei der Ausschreibung der Vermögensverwaltungsmandate aufzuführen. Zuerst sind konkrete Nachhaltigkeitskriterien zu definieren. Der Stiftungsrat hat die Anlagekommission beauftragt, einen Vorschlag in diesem Sinn vorzubereiten.

Altersleistungen – Kürzere Meldefrist für den Kapitalbezug ab 2018

Die PKS bietet die Möglichkeit, Altersleistungen in Form einer einmaligen Kapitalauszahlung anstelle einer Rente zu beziehen. Eine Mischung ist ebenfalls möglich. Zurzeit beträgt die Meldefrist für den Kapitalisierungsantrag sechs Monate. Der Stiftungsrat hat beschlossen, diese Frist von sechs Monaten auf einen Monat zu kürzen. Diese Änderung tritt am 1. Januar 2018 in Kraft und betrifft Pensionierungen ab 1. Februar 2018.

Unverändert bleiben die anderen Anforderungen an den Kapitalisierungsantrag, nämlich:

  • die Verwendung des von der PKS zur Verfügung gestellten Formulars,
  • die Unterschrift des Versicherten und gegebenenfalls bei verheirateten Personen die beglaubigte Unterschrift der Ehegattin oder des Ehegatten sowie
  • die unwiderrufliche Angabe über die Kapitalhöhe.


Anstatt der beglaubigten Unterschrift besteht nach wie vor für Versicherte die Möglichkeit, den Antrag am Sitz der PKS oder bei der örtlichen HR-Stelle zusammen mit der Ehegattin oder mit dem Ehegatten zu unterschreiben.

Rückzahlung eines WEF-Vorbezugs

Vorbezüge im Rahmen der Wohneigentumsförderung (WEF) können jederzeit bis zum Alter 62 freiwillig zurückbezahlt werden. In diesem Fall entspricht der Mindestbetrag der Rückzahlung 20 000 Franken. Ab 1. Oktober 2017 wird aufgrund einer Änderung in der WEF-Verordnung der Mindestbetrag auf 10 000 Franken gesenkt. Ausführliche Informationen zum WEF-Vorbezug befinden sich in der Web-Rubrik «Wohneigentumsförderung».